Die klinisch-chemische Spezialanalytik setzt technisch und zeitlich aufwendige, oft mit manueller Arbeit verbundene, Verfahren zur Beantwortung diagnostischer Fragestellungen aus sehr diversen klinischen Fachrichtungen ein.
Methoden
Zum Einsatz kommen dabei physikalisch-chemische Analysemethoden.
- Atomabsorptionsspektroskopie (AAS):
- Zink, Selen und Kupfer im Serum
- Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC):
- Katecholamine und deren Metabolite im Urin, zum Beispiel bei Verdacht auf
ein Phäochromocytom
- Porphyrine
- Pyridinium-Crosslinks als Marker bei der Osteoporosetherapie
- Hämoglobine im Rahmen des Thalassämiescreenings
- diverse Vitamine
- diverse Medikamente im Rahmen des TDM (therapeutic drug monitoring)
Schwerpunkte
- Bei der Suche nach monoklonalen Proteinen werden die Elektrophorese, die Immunfixationselektrophorese, sowie die nephelo- und turbidimetrischen Verfahren eingesetzt.
- Immunglobuline und deren Subklassen, Leitproteine zur Differenzierung einer Proteinurie, aber auch Liquorproteine zur Beurteilung der Schrankenfunktion oder einer Liquorrhoe werden ebenfalls nephelometrisch/turbidimetrisch erfasst.
- Die Diagnostik der Komplementproteine mittels Nephelometrie und radialer Immundiffusion erlaubt eine sichere Identifizierung primärer und sekundärer Defekte des Komplementsystems.
- Oligoklonale Banden im Liquor können durch die isoelektrische Fokussierung sichtbar gemacht und differenziert werden.
- Die Suche nach Kryoglobulinen kommt bei der Untersuchung verschiedener immunproliferativer oder autoimmuner Erkrankungen (z.B. Vaskulitis) zur Anwendung.
- Isoenzyme (Frage nach Makroenzymen) oder Lipoproteine (Frage nach Hyperlipoproteinämie Typ III und V) können elektrophoretisch in einzelne Fraktionen aufgetrennt und anschliessend interpretiert werden.